
Aktuell bin ich Kantonsrat von Luzern. Vorher war ich im grossen Stadtrat von Luzern, im Bürgerrat und ganz am Anfang in der Schulpflege engagiert. Meine politischen Kernkompetenzen sind:
- Lange und breite politische Erfahrung
- Sozial stark engagiert
- Grosses Netzwerk zu Entscheidungsträgern in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft
- Mit Stadt und Menschen eng verbunden
- Mit Gespür für das Wohlergehen der Stadt Luzern
Wofür ich mich einsetze:
01) Wirtschaft
02) Steuern
03) Wohnen
04) Verkehr
05) Ökologie
06) Soziales
07) Tourismus
08) Kultur / Theater
09) Bildung
10) Fussballchaoten
1) Wirtschaft
Wir brauchen eine leistungsfähige starke Wirtschaft zum Wohle der Stadt. Luzern hat fast gleich viele Arbeitsplätze wie Einwohner, etwas über 80´000. Ein beträchtlicher Anteil davon findet sich im Dienstleistungsbereich, der attraktive Gehälter bietet – eine äusserst positive Entwicklung. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass Wohn- und Arbeitsstätten möglichst nahe beieinander liegen, um Pendlerströme zu minimieren und dadurch den Verkehr zu reduzieren. Die Präferenz der hier lebenden Menschen, auch hier zu arbeiten, sollte gefördert werden, um Luzern nicht nur als eine reine „Schlafstadt“ zu etablieren, sondern sie lebendig zu erhalten.
Wir müssen die Anliegen der Wirtschaft ernst nehmen, insbesondere hinsichtlich qualitativ hochwertiger Betreuungsangebote, erstklassiger Schulen und eines vielfältigen Kulturlebens, um das Wohlbefinden der Arbeitnehmer in Luzern zu gewährleisten. Verkehr stellt nicht zwangsläufig die primäre Sorge für Unternehmen dar, jedoch ist es unabdingbar, die Strassen und Parkflächen für jene freizuhalten, die darauf angewiesen sind: Handwerker, die Reparaturen durchführen, Bauunternehmen, die Wohnungen errichten, Camionneure, die Waren transportieren.

2) Steuern
Luzern befindet sich in einer finanziell stabilen Lage, und die Stadt hat in den letzten Jahren Überschüsse erzielt. Statt diese finanziellen Mittel an vermögende Finanzdienstleister abzutreten, hätte die Stadt ihre historisch bedeutenden Gebäude, wie das ehemalige Konservatorium Dreilinden, das Schlössli Utenberg oder die Museggvilla, mithilfe dieser Überschüsse sanieren können. Eine solche Verwendung hätte sicherlich die Zustimmung der Steuerzahler gefunden. Es wäre verständlich und begrüssenswert gewesen.
Jedoch führt das scheinbar freizügige Ausgeben von Geldern, nur weil sie vorhanden sind, zu einem Verlust an Vertrauen seitens derjenigen, die ihre Steuern entrichten. Niemand zahlt gerne Steuern und sie sind gefühlt immer zu hoch. Doch wenn das Vertrauen besteht, dass die finanziellen Mittel sorgfältig und nachhaltig verwaltet werden, werden auch Steuern als angemessen empfunden. Steuersenkungen müssen daher mit Sorgfalt und Bedacht angegangen werden.
Es wäre ratsamer, finanzielle Ressourcen in die Instandhaltung der Infrastruktur, die Verbesserung von Schulen und Integrationsangeboten, sowie die Bildung von Rücklagen für wirtschaftlich schwierigere Zeiten zu investieren. Durch eine solche gezielte Verwendung von Mitteln kann die Stadt nachhaltig gestärkt werden.

3) Wohnen
Wohnen ist ein Grundrecht, unerlässlich für die Menschen. Allerdings beanspruchen wir heutzutage 40% mehr Wohnfläche als vor 50 Jahren. Es ist notwendig, wieder den Wert von kleineren, bescheideneren Wohnungen zu erkennen und Wohnraum gemeinschaftlich zu nutzen. Auch Baugenossenschaften bauen zu grosse und damit auch zu teure Wohnungen.
Das Bauen in städtischen Gebieten ist eine Herausforderung. Alle befürworten eine höhere Bebauungsdichte, nur nicht bei ihnen selbst. Einsprachen sind legitim, jedoch liegt das eigentliche Problem in der langsamen Bearbeitung durch die Baubehörden. Unbegründete Einsprachen könnten zeitnah abgelehnt werden. Warum dauert es oft mehr als ein Jahr, bis ein Baugesuch bearbeitet wird? Hinzu kommen widersprüchliche Vorgaben und mitunter Baubeamte, die eher verhindern als ermöglichen. Wir brauchen eine Baubehörde mit Augenmass und Bauvorschriften, die auf die Nutzungsart zugeschnitten sind. Wenn z.B. ein Studentenwohnhein (oder Spielplätze für Kinder) die gleichen Vorgaben erfüllen muss wie ein Mehrfamilienhaus, wir das Angebot enorm verteuert.
Es ist nicht primär die Gier der Baulöwen, die das Wohnungsangebot knapp und teuer macht, teils sind es die überhöhten Ansprüche seitens der Baubehörde. Wir sollten eine Stadt entwickeln, die reich an öffentlichen Räumen ist und in der Wohnflächen gemeinschaftlich genutzt werden, was gleichzeitig kleinere Wohneinheiten ermöglicht.

4) Verkehr
Luzern hat etwa gleich viele Arbeitsplätze wie Einwohner, etwas über 80´000. Ziel muss sein, dass jene, die in Luzern wohnen und arbeiten, dies auch in Luzern tun können. Jenen, die von auswärts nach Luzern pendeln, müssen wir attraktive Wohnangebote bereitstellen. Das reduziert die Pendlerströme. Bereits die Hälfte der in Luzern wohnenden Menschen besitzen kein Auto mehr. Das ist toll. Aber wir müssen es erreichen, dass noch wenige ein eigenes Auto besitzen und dieses allenfalls mit anderen Menschen teilen.
Unternehmen und Ausbildungsstätten sollten motiviert werden, zeitliche flexible Wohn- und Studienmöglichkeiten zu schaffen. Das verteilt die Pendlerströme gleichmässiger über den Tag.
Um den Verkehr einzudämmen, brauchen wir eine Stadt, wo die Menschen wohnen und arbeiten wollen, möglichst im selben Quartier.

5) Ökologie
Luzern ist auf dem Weg, eine ökologische Stadt zu werden. Das ist gut so. Aber es wäre viel mehr möglich, wenn wir beim Bau von Solaranlagen die bürokratischen und denkmalpflegerischen Hürden massiv abbauen. Solaranlagen können einfach montiert und wieder demontiert werden. Sie gehören auf jedes Dach, wo es technisch und ökonomisch sinnvoll ist. Das sind beispielsweise auch Kirchendächer. Es ist nicht einzusehen, warum etwa auf dem Flachdach der Sankt-Karli-Kirche aus denkmalpflegerischen Gründen keine Solaranlage installiert werden kann.

6) Soziales
Alle Menschen sollen in Luzern wohnen dürfen und sich wohl fühlen, egal ob reich oder arm, alt oder jung – egal, woher sie kommen und wie sie leben möchten.
Es gilt, jenen, die auf Unterstützung angewiesen sind zu helfen und sie zu motivieren, auf eigenen Füssen zu stehen. Um dies zu erreichen, muss die Integration in das gesellschaftliche Leben vom ersten Tag an gezielt gefördert und eingefordert werden. Dasselbe gilt für die Integration in den Arbeitsmarkt. Spracherwerb ist dabei der Schlüssel. Der Kanton spart bei der Integration der geflüchteten Menschen am falschen Ort. Da die meisten bleiben, rutschen die betroffenen Menschen bei mangelhafter Integration nach fünf Jahren in die städtische Sozialhilfe ab. Eine entscheidende Rolle spielen dabei auch Bildung und Schulen. Schulhäuser sind nicht nur Lern-, sondern auch Integrationsorte. Auch für die Eltern der Kinder. Um diese zu erreichen, sollte die Schulsozialarbeit, die bereits einen wichtigen Beitrag leistet, ausgebaut werden.

7) Tourismus
Luzerns Lebenselixier ist der Tourismus. Das Stadtbild ist davon geprägt und durch den Tourismus ist Luzern zu einer weltoffenen Kleinstadt mit internationalem Flair und kultureller Ausstrahlung geworden. Fast 8000 Menschen arbeiten in Luzern im Tourismussektor. Einige der wirtschaftlich stärksten Unternehmen wie etwa Bucherer oder Gübelin sind wichtige Steuerzahler.
Wir brauchen den Tourismus. Was wir nicht brauchen, sind die Gäste, die nur für ein kurzes Selfie mit dem Car anreisen und die neuralgischen Punkte überschwemmen, um dann ausserhalb der Stadt in Billigsthotels zu übernachten.
Cars, die nur für einen Kurzaufenthalt ohne Wertschöpfung in die Innenstadt fahren, sollten saftige Parkgebühren zahlen. Übernachten Touristen in Luzern oder gehen sie für einen Grosseinkauf in bsp. ein Uhrengeschäft der Stadt, könnten die Geschäfte oder Hotels die Gebühren übernehmen und sich von der Stadt zurückerstatten lassen.
Wir wollen Gäste, die sich für die Stadt, ihre Kultur und ihre Menschen interessieren.

8) Kultur
Luzern ist eine lebendige Kulturstadt mit internationaler Ausstrahlung und lokal breit verankert. Dies macht die Stadt attraktiv für die hier wohnenden Menschen und die internationalen Gäste, attraktiv für Unternehmen und deren Mitarbeitenden.
Aber es macht keinen Sinn, für jedes neu aufkommende Bedürfnis gleich neue Räume zu bauen. Wir müssen lernen, unsere Räume vielfältiger zu nutzen und gemeinsam zu teilen.
Viele Kulturräume stehen zu oft leer, und auch ein Zusammengehen mit den Kirchen ist mehr als sinnvoll.
Theater
Das Luzerner Theater soll nicht verschwinden, und ein Neubau ist unerlässlich. Dass erst nach der Auswahl des bei der Bevölkerung umstrittenen Siegerprojektes das ganze Raumprogramm drastisch zusammengestrichen wird, und das Siegerprojekt vollkommen überarbeitet wird, zeugt nicht von einem kulturpolitischen Fingerspitzengefühl. Besser wäre es gewesen, es allen Wettbewerbsteilnehmern zu überlassen, ihre Projekte nach den neuen Vorgaben zu überarbeiten und eine weitere Jurierung vorzunehmen.
Gleichzeitig aber sollen Antworten auf die berechtigten inhaltlichen Fragen gegeben werden:
Warum ist es nicht möglich, mit anderen Theatern in der Schweiz, etwa mit Bern enger zusammenzuarbeiten? Biel und Solothurn machen es vor.
Wie kann das Theater auch von lokalen und auch auswärtigen Gruppen gerade während den Sommerpausen genutzt werden?
Muss Luzern in allen Bereichen auch auf internationalem Niveau mithalten können? Was ist der Mehrwert, wenn Luzern im Opernbereich mit Basel oder Zürich konkurrenziert?
Das KKL hat eine lange inhaltliche Vorgeschichte, die bis zur Gründung der Luzerner Musikfestwochen zurückreicht. Das Luzerner Theater ist letztendlich ein lokal verankerter Betrieb für die Luzerner Bevölkerung.
Wir brauchen nicht mehr kulturelle Räume und Veranstaltungen. Wir brauchen viel mehr Initiativen, welche das grosse Angebot der Bevölkerung näherbringt. Wir brauchen Kultur in den Schulen, in den Betagtenheimen, in den Quartieren, direkt bei den Menschen.

9) Bildung
Luzern hat hervorragende Schulen, von den Kindergärten bis zu den Hochschulen. Die Universitätsstadt wird von den Studierenden regelmässig als beliebtester Hochschulort der Schweiz ausgewählt.
Was unsere Lehrerinnen und Lehrer an den Volksschulen täglich an Initiative leisten, ist bewundernswert. Trotzdem schaffen es zu viele Kinder nicht, ihre Begabungen zu entfalten und zu viele Kinder sind auch nach absolvierter Schulzeit nicht fähig, einen einfachen Text zu lesen und zu verstehen.
Es liegt nicht an den Lehrpersonen. Es liegt daran, dass diese zu viele Herausforderungen meistern müssen aber auch daran, dass wir die Kinder an ihren Defiziten messen.
Wichtig ist der Einbezug der Eltern, besonders jener Eltern, die ebenfalls Mühe haben, unsere Sprache zu verstehen. Wir brauchen eine viel bessere Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Integration von Eltern.
Wir müssen uns auch verabschieden von der Ideologie, dass alle Kinder mit den unterschiedlichsten Herausforderungen und Begabungen in den gleichen Gruppen gefördert werden können. Alle Kinder haben ein Recht darauf, ihren Begabungen und Bedürfnissen gerecht gefördert zu werden. Wichtig ist, dass sie alle zusammen im gleichen Schulhaus, im gleichen Quartier leben und lernen dürfen. Kinder aber wollen und müssen auch in Gruppen sein, wo sie kein Fremdkörper sind, sondern Kinder mit ähnlichen Bedürfnissen treffen. Das gilt für jene, die mehr Defizite haben und besonders auch für jene, die als sogenannt Hochbegabte oft stigmatisiert werden. Das St.-Karli-Schulhaus, wo mein Sohn in die 5. Klasse geht, meistert diesen Spagat vorbildlich.

10) Fussballchaoten
Fussball sollte ein friedliches Familienfest sein. Die Antwort, warum gewaltbereite Chaoten es immer wieder schaffen, mit Sachbeschädigungen, Randale und Schlägereien die Spiele in Kampfzonen zu verwandeln und gewalttätig gegen Polizisten zu werden, bleiben die FCL-Verantwortlichen der Bevölkerung schuldig.
Gewalt ist kein gesellschaftliches Phänomen, welche mangels Lösungen toleriert werden muss. Personalisierte Tickets, Durchsetzung des Vermummungsverbotes und lebenslange Stadionsperren sind griffige Massnahmen. Ich unterstütze die Initiative der Mitte, diese Massnahmen mittels Volksabstimmung einzufordern.
Ich bin überzeugt: Ohne Chaoten werden wieder mehr Fans, auch Familien mit ihren Kindern ins Stadion kommen.
